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Jean-Pierre Melville

Jean-Pierre Melville

Jean-Pierre Melville (1917–1973), Wegbereiter und spiritueller Vater der Nouvelle Vague, gilt als Meister der Kinosprache, für den das Kino etwas Heiliges war. Von Anfang an unabhängig in seiner Personalunion als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor, schlug er einen eigenen Weg als Ästhet und Chronist der Unterwelt ein, inspiriert von zwei großen Filmgenres, dem amerikanischen Film Noir und dem Western, gesehen aus der Perspektive eines europäischen Großstädters. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen unter anderem Die Milionen eines Gehetzten mit Jean-Paul Belmondo; Vier im roten Kreis und Der eiskalte Engel (mit Alain Delon) und Armee im Schatten (mit Lino Ventura). Eisiger Zynismus, Fatalismus und Nihilismus wurden zu Grundlagen des Denkens und Handelns seiner Protagonisten.

Weitere Infos unter:
The Internet Movie Database - hier finden Sie die komplette Filmographie

»Melville war der Fürst unter Frankreichs Filmemachern. Klassisch war sein Stil, er hatte Autorität und wurde deshalb autoritär. Er sang das Loblied der Freundschaft und war doch esoterisch, solitär. Das Methodischste ist das Aufregendste in seinem Werk, diese Bedächtigkeit, die keinen Widerspruch duldet und an den Wahnsinn grenzt.«
Süddeutsche Zeitung

»Er stieg abends in seinen weißen Ford Galaxy und fuhr über die Champs-Élysées, wo er die Besucherschlangen vor den Kinos kontrollierte. Er rollte durch die Nacht, meistens allein, manchmal mit Frau und Freunden, dozierte über Filme und hielt allenfalls dort an, um nach Einstellungen zu suchen, in denen Paris wie Manhattan wirken würde. Im Morgengrauen nahm er dann am Pigalle ein Frühstück zu sich, ehe er sich ins Bett legte, wo er dann den Tag mit Zeitungen zubrachte.«
Michael Althen, FAZ

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