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Techniken des Drehbuchschreibens

Techniken des Drehbuchschreibens

Écrire un Scénario

Aus dem Französischen von Silvia-Berutti-Ronelt

2001

Broschur. Fadenheftung. 268 Seiten
ISBN 978-3-89581-064-0

9,90 € 24,90 € *

vergriffen

Michel Chions Geständnis im Vorwort, er sei voreingenommen an das Buch herangegangen, bezieht sich nicht auf die englischsprachigen Handbücher zu diesem Thema, deren Pragmatismus er mit einer Mischung aus Faszination und Ironie gegenübersteht. Nein, seine vorgefaßte Meinung lautet: Geschichten wiederholen sich offensichtlich ständig. Was dagegen stets offen und jederzeit erneuerbar ist, ist die Kunst des Erzählens.
Erklärtes Ziel dieses Buches, das aus der Untersuchung von vier Drehbüchern klassischer Filme und der Analyse von sechs Handbüchern besteht, ist es, dazu beizutragen, daß bessere Drehbücher geschrieben werden. Als Untersuchungsobjekte im ersten Teil dienen Eric Rohmers Pauline am Strand, Howard Hawks' Haben und Nichthaben, Das Testament des Dr. Mabuse von Fritz Lang und Landvogt Sansho von Kenji Mizoguchi, die Chion als typische Vertreter vier verschiedener Genres von Drehbüchern nebeneinanderstellt. Der zweite Teil entspricht mit seinen Gesetzen, Techniken, Ratschlägen und Beispielen der Form eines amerikanischen Handbuchs. Ein Kapitel mit den am häufigsten benutzten Präsentationsformen von Drehbüchern bildet den Abschluß dieses Bands, der keine Modelle verkündet, sondern die im Drehbuch systematisch oder intuitiv verwendeten Techniken aufspürt.
Laut Chion, der an dem vereinfachenden Pragmatismus vieler Handbücher zweifelt, beruht die Erzählform im Drehbuch weniger auf Ideen als auf Tricks und Techniken. Deshalb unterscheidet er nicht zwischen kleinen Kniffen und allgemeingültigen Auffassungen: »Erst wenn ein Drehbuch in einem Film Anwendung findet und dort lebt und atmet, wird aus der Technik Ausdruck und Poesie. Wen kümmert es dann noch, daß es ursprünglich nur ein dramatischer Mechanismus oder eine erzählerische List war, die man sich nicht eingestehen will.«

»In der Einleitung von Michel Chions Techniken des Drehbuchschreibens erwähnt der Autor, dass seine französischen Landsleute den englischsprachigen Handbüchern mit einer Mischung aus Faszination und Ironie gegenüberstehen. Trotz seiner Skepsis gegenüber jenem Pragmatismus hat er aus den Lehrbuchklassikern der Jahre 1952 bis 1985 die Essentials der Drehbuchlehre zusammengetragen. Chions Credo gilt aber der offenen und damit einzigartigen Kunst des Erzählens. Chion dekliniert sein Credo - einer prinzipiell offenen und damit je einzigartigen Kunst des Erzählens - am Beispiel von vier völlig unterschiedlichen Filmen durch, die sich hinsichtlich Genre, Epoche und Herkunftsland unterscheiden und die Chion bis in die Szenenfolge rekonstruiert. Man merkt: Hier spricht der Kritiker der Cahiers du Cinéma.«
Marcus Welsch (Filmemacher)

»Chion entzaubert ein Gewerbe, das allzu häufig als genialisch gilt. Demgegenüber zeigt er, daß gute Drehbücher nicht durch spontane Eingebungen entstehen. Man muß vor allem das Handwerk und dessen Regeln beherrschen.«
Michael Schornstheimer, NDR Literaturtipp

»Zusätzlich zur Erweiterung des Erfahrungsschatzes eines potenziellen Drehbuchschreibers erhält man so in den lesenswerten Texten Informationen über viele Filme der Filmgeschichte, die jeden Cineasten interessieren dürften.«
ekz-Informationsdienst

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