»Béla Tarr ist einer der wenigen wahrhaft visionären Filmemacher.« Gus Van Sant
Béla Tarr gilt als wichtigster und eigenwilligster zeitgenössischer Filmemacher Ungarns. Ausgehend von Lacans Überlegungen zum Blick und zu seinem damit einhergehenden Subjektbegriff untersucht Bernhard Hetzenauer die Blick- und Subjektkategorien in Béla Tarrs Filmschaffen. Dabei kommt dessen Opus Magnum Satanstango besonderes Augenmerk zu.
Der Blick, der sich in Tarrs Filmen findet, ist einer, den es im zeitgenössischen Kino in dieser Art nicht gibt. Er ist ein den Geschichten und Figuren übergeordneter »transzendierender Blick«. Der Regisseur, der eine radikale Ästhetik der Entschleunigung vertritt, will dem Zuschauer die nötige Zeit geben, die Gesichter der Menschen genauer betrachten zu können. Anhand von Szenen aus Tarrs Filmen beschreibt Bernhard Hetzenauer einerseits diesen Blick und Tarrs eigentümliche Bildsprache, andererseits die Darstellung der Blicke seiner Figuren: »Wichtiges strukturelles Element des Tarrschen Universums sind die Blicke der Anti-Helden und die Art und Weise, in der diese dabei gezeigt werden, wie sie unerwidert ins Leere laufen.«