Jan Kotts 1965 in Warschau erschienene, in alle Weltsprachen übersetzte Studie Shakespeare heute gehört zu den Standardwerken der modernen Shakespeareforschung und hat alle wesentlichen Inszenierungen des Dramatikers beeinflusst.
»Es ist ein beunruhigender Gedanke, daß der größte Teil der Kommentare, die Shakespeares Leidenschaften und seine politischen Vorstellungen betreffen, von weltabgeschiedenen, behüteten Gestalten hinter efeubewachsenen Mauern ausgebrütet werden. Im Gegensatz dazu ist Kott ein Elisabethaner. Wie für Shakespeare und für Shakespeares Zeitgenossen ist für ihn die Welt des Fleisches und die Welt des Geistes unteilbar. Beide existieren sie auf schmerzhafte Weise in ein und demselben Körper: der Dichter hat die Füße im Schlamm, den Blick in den Sternen und einen Dolch in der Hand.« Peter Brook
»Es gibt immer ein paar Namen, Regisseure, Dramaturgen, die eine ganze Theaterwelt beeinflussen. Dazu gehört sicher Jan Kott. Man kann ohne Probleme sagen, dass jede Shakespeare-Inszenierung in Deutschland von ihm inspiriert ist. Er hat das deutsche Theater gefüttert. Das deutsche Theater hat von ihm und seinen Inszenierungen gelebt.« Roberto Ciulli