Restexemplare sind auf Anfrage beim Verlag erhältlich: vertrieb@alexander-verlag.com
»Jossi Wieler ist der leiseste, behutsamste und beharrlichste Aufklärer des deutschsprachigen Schauspiels.« Gerhard Jörder in Die Zeit
»Er kann Menschen machen, … er kann eine Bühnenperson von der andren abgrenzen, ohne daß er das, was sie ausmacht, definieren müßte«, schreibt Elfriede Jelinek über Jossi Wielers Theaterästhetik. Am offenen Geheimnis seiner Figuren arbeitet der Regisseur im Schauspiel wie in der Oper.
Wieler war maßgeblich an der erfolgreichen Theaterarbeit Frank Baumbauers beteiligt – in Basel, Hamburg und München. Seine Jelinek-Inszenierungen schrieben Theatergeschichte. Der Regisseur vergegenwärtigt brisante Vergangenheit, erzählt über Menschen, indem er ihr Sprechen, ihr Bewußtsein, ihr Verhalten mit ironischem Blick in Szene setzt. Von heute aus entdeckt er alte Stoffe und tradierte Mythen. Daß sich die kritisch bürgerliche Weltsicht des Schweizers Jossi Wieler auch fremde (Theater)Kulturen anverwandeln kann, zeigte sich bei seinen Inszenierungen in Japan.
Am Beispiel wichtiger (inter)nationaler Aufführungen soll das Spezifische der Theaterarbeit Jossi Wielers sichtbar werden. Der Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann setzt sich mit dem »Wieler-Stil« in frühen Arbeiten auseinander; Hajo Kurzenberger schildert u. a. die Probenprozesse der Jelinek-Inszenierungen, und die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schreibt über ihre persönliche Wahrnehmung der Theaterarbeit Jossi Wielers. Der Beitrag seines langjährigen Dramaturgenpartners Tilmann Raabke setzt die Biographie des Regisseurs ins Verhältnis zu seinem szenischen Oeuvre.
Mit Beiträgen von Elfriede Jelinek, Renate Klett, Hajo Kurzenberger, Hans-Thies Lehmann, Tilman Raabke und Helene Varopoulou und der DVD der Inszenierung Rechnitz (Würgeengel) von Elfriede Jelinek an den Münchner Kammerspielen, die mit dem Nestroy-Theaterspreis ausgezeichnet wurde.