Was macht man, wenn die Außenwelt einfach gecancelt wurde? Wenn man plötzlich zuhause sitzt? Alleine und mit sehr viel Zeit? Der angeknackste Erzähler nimmt sich vor, die Krise als eine Chance zu begreifen. Zur Verbesserung des Lebens. Er versucht alles, was ihm vielversprechend scheint. Kniebeugen neben dem Biomüll. Spaziergänge auf Google Maps. Vulkanasche als Superfood. Er fertigt Listen an. Dekoriert die Wohnung. Lernt von einem Schamanen aus Wuppertal etwas über Achtsamkeit. Macht Urlaub in den eigenen vier Wänden und Expeditionen in die digitale Welt. Er verliebt sich, verrenkt sich und denkt sehr viel nach. Und schreibt schließlich einen Brief an die Bundeskanzlerin: Sein ganz persönliches Ergebnis dieser Krise, eine Philosophie aus dem Lockdown. Um dann, am Ende, zu einem skurrilen Roadtrip aufzubrechen: sein Comeback in die echte Welt.
In seinen erzählerischen Miniaturen widmet sich Julian Pörksen der Absurdität unserer Zeit, die durch die Corona-Krise besonders sichtbar wird. Die Episoden sind komische Betrachtungen aus dem Alltag eines ungeschickten Menschen.
In Kooperation mit dem Schauspiel Köln.
»Brief an die Kanzlerin«: Lesung und Gespräch mit Julian Pörksen. Moderation: Frederike Jacob (Literaturhaus Dortmund). Aufzeichnung vom 6. Mai 2021
Gespräch mit Julian Pörksen in Mosaik (WDR 3)