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Jahresausstellung KOLUMBA: Mit Werken u. a. von Philipp Wewerka
15.9.2025 - 14.8.2026
Kolumba Museum
Kolumbastr. 4
50667 Köln
www.kolumba.de/index.php?language=de&cat=47&art=989
Vom 15. September 2025 bis zum 14. August 2026 ist im Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln, die neue Jahresausstellung zu sehen. Sie trägt den Titel »make the secrets productive!«. In 21 Räumen sind Exponate aus 9 Jahrhunderten zu sehen, u.a. Werke von Philipp Wewerka (Raum 18).
»Das griechische Verb ›graphein‹ (griechisch: γράφειν) bedeutet im Deutschen soviel wie ›schreiben‹ oder ›zeichnen‹. Sogar ›malen‹ kann es heißen – verbindendes Element ist das Moment des Aufzeichnens, des Schreibens oder des Beschreibens. ›Graphein‹ in seiner geglückten Vieldeutigkeit erscheint mir passend um zu umschreiben, was Philipp Wewerka in seiner künstlerischen Arbeit realisiert. Seine stark farbigen und konstruktiv strengen Zeichnungen beschreiben das, was er in seiner Umgebung vorfindet: Züge mit gähnend leeren Abteilen, riesige Schiffe mit einzeln markierten Fenstern, nächtlich erleuchtete Busse, prall gefüllte Obstbäume. Auch der von den Rüstungsindustrien Deutschlands, Italiens, Spaniens und Großbritanniens in den 1990er Jahren entwickelte Eurofighter Typhoon kommt vor. Doch zeichnen die Blätter auch auf, was Philipp Wewerka in seinem Inneren vorfindet: Worte, die immer neue Worte nach sich ziehen und sie – wie Perlen an einer Perlenschnur – aus dem Raum des Denkens in den Raum des Formulierens und Mitteilens und des weißen Papiers hinausziehen. Die Bilder des Inneren ähneln dabei den Bildern des Äußeren. Es ist die Sorge für das Detail, die sie so einzigartig und reich, so vielfältig und vielfarbig (›blaugrüngelborangerotbraunlilarosasilbergrauweis‹) macht. In dieser zeichnerisch-schreibenden Tätigkeit ist der Künstler mit seinem Körper immer anwesend und spürbar, sind die Linien Spuren seiner Bewegungen (des Drucks seiner Hand, der Verbundenheit seines Arms mit seinem Oberkörper), seines mäandernden Denkens, seiner Wünsche. Gerade in den Schrift-Bildern äußert er sie mit Nachdruck, indem er nicht nur mit Wiederholungen arbeitet, sondern sie als Briefe an seine Mutter Ingrid (Wewerka) adressiert. Die Dringlichkeit, die diese Blätter mit sich tragen, wird auch sichtbar in der Sprengung der Papierformate und in der doppelseitigen Bemalung derselben. So werden die Blätter zu vibrierenden Körpern, zu Gesprächspartnern, die uns etwas von der Energie vermitteln, mit der sich der Künstler in sie eingeschrieben hat. Philipp Wewerka ist in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigen wir einen Großteil unserer Arbeiten auf Papier sowie zwei seiner Künstlerhefte.«
(Aus der Begleitpublikation, die zur Ausstellung erscheint.)