Am Abend des 9. Mai 1908 sah der junge Fritz Kortner zum erstenmal den österreichischen Schauspieler Josef Kainz als Franz Moor in  Die Räuber  von Schiller am Wiener Burgtheater: »Schlagartig wurde ich theaterhörig. Theaterliebeskrank lag ich danach tagelang fiebernd im Bett«, erinnert sich Kortner. Kainz hatte ihn »infiziert«. »Kainz-durchwebt« und »Schiller-trunken« ging er an jenem Abend nach Hause. Theater-trunken blieb er ein Leben lang.
 Kortner erlebte alles: seinen erfolgreichen Einstieg in die Theaterwelt, eine Karriere mit Ecken und Kanten zwischen Gradwanderungen höchster Popularität und Verfemung, den Ruhm, den Rausch, den persönlichen Fall, Exil und Rückkehr. Doch unbesiegbarer Optimismus und Hoffnung führten Kortner immer wieder auf die Bühne zurück, er wollte spielen und inszenieren.
 Fritz Kortner war ein Künstler, dem es gelungen ist, mit den Höhepunkten seines Wirkens Schaltstellen zwischen Theater und Geschichte zu fixieren.
 Aufgrund einer weiteren Begabung, die des Schreibens und Erzählens, gibt Kortner einen persönlichen Einblick in die Theatergeschichte.
 
 »Kortner bewahrte sich bis ins hohe Alter sein Talent zur Auflehnung und zum leidenschaftlichen Widerspruch, er hatte keinerlei Ambitionen, sich zu ›vollenden‹, er bemühte sich, ein Suchender zu bleiben und beim Inszenieren ein Regisseur, der immer wie zum ersten Mal bis auf den Grund des Kunstwerks sieht und alles wiederzugeben versucht, was er gesehen hat.«
  Klaus Völker im Nachwort
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                    Aller Tage Abend
Autobiographie
Mit einem Nachwort von Klaus Völker
2005
»Kortner erweist sich in diesen Schilderungen nicht als Memoirenschreiber üblicher Art, sondern als Schriftsteller, der seines Stils sicher ist.«
  Werner Helwiges
 
 »Dem Berliner Alexander Verlag kommt das Verdienst zu, Kortners dritte Begabung wieder zugänglich zu machen, die des Schriftstellers.«
 Die Weltwoche
 
 »Eine brausende, eine fesselnde Lektüre, unermüdet aktuell.« Abendzeitung
 
 »Die Schilderung seines Lebens, der Zeit und der Theaterarbeit ist eine der schönsten Autobiographien der Theatergeschichte dieses Jahrhunderts.«
 Taz
 
 
 Bildlegende zur zweiten Auflage
 
 Der Vorsatz zeigt folgende Bilder von links nach rechts:
 
 I. Reihe:
 1. Fritz Kortner, 1910
 2. Fritz Kortner in Der rote General von Carl Ballhaus, 1928
 3. Fritz Kortner und Maria Wimmer in Der Vater von Strindberg, 1949
 4. Fritz Kortner in Die Macht der Finsternis von Tolstoi, Wien 1917
 
 II. Reihe:
 5. Gerda Mueller und Fritz Kortner in Lulu von Wedekind, 1926
 6. Der 15-jaehrige Fritz Kortner, 1907
 7. Fritz Kortner als Herodes in  Herodes und Marianne von Hebbel, Muenchen 1952
 8. Fritz Kortner, Hamburg 1918
 
 III. Reihe:
 9. Fritz Kortner als Philipp II. in Don Carlos von Schiller, 1929
 10. Fritz Kortner und Eleonore von Mendelssohn in Der rote General von Carl Ballhaus, 1928
 11. Fritz Kortner - Probebuehne im Schillertheater, 1959
 12. Fritz Kortner und Ernst Stahl-Nachbaur in Professor Bernhardi von Schnitzler, 1930
 
 Der Nachsatz zeigt folgende Bilder von links nach rechts:
 
 I. Reihe:
 13. Fritz Kortner als Shylock in Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare, 1968
 14. Johanna Hofer und Fritz Kortner, 1960
 15. Fritz Kortner in Professor Bernhardi von Schnitzler, 1930
 16. Fritz Kortner als Caliban in Der Sturm von Shakespeare, 1921
 
 II. Reihe:
 17. Cecile Aubry und Fritz Kortner in Blaubart, 1951
 18. Fritz Kortner, 1954
 19. Fritz Kortner als Rappelkopf in Der Alpenkoenig und der Menschenfeind von Raimund, Duesseldorf 1952
 20. Erika Pluhar und Fritz Kortner
 
 III. Reihe:
 21. Fritz Kortner als Franz Moor in Die Räuber von Schiller, Wien 1916
 22. Maria Wimmer und Fritz Kortner in  Herodes und Marianne von Hebbel, Muenchen 1952
 23. Fritz Kortner, 1956
 24. Fritz Kortner als Loman in Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller, Berlin 1950
                    
                
                        