Anton Tschechow gilt heute als einer der wichtigsten russischen Dramatiker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Doch wie sahen ihn seine Zeitgenossen? In ihren Erinnerungen erzählen die Gründer des Moskauer Künstlerischen Theaters Konstantin Stanislawski und Wladimir Nemirowitsch-Dantschenko von ihren Begegnungen mit Tschechow und der gemeinsamen Arbeit mit dem Dramatiker. Sie vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Person Tschechows, seinen Mißerfolgen und Erfolgen und der Entwicklung seiner Theaterästhetik.
Nemirowitsch-Dantschenko schildert, wie eine neuartige Theaterprogrammatik und Veränderungen des Schaffensprozesses den Bühnenerfolg der späten Tschechow-Dramen ermöglichten. Stanislawski beschreibt mit humorvollem Scharfblick das alltägliche Verhalten des Dramatikers vor und während der Aufführungen, bei Gastspielen und Zwischenfällen und seine skeptisch-melancholische Lebensfreude.
Erstmals liegen die Erinnerungen zwei der wichtigsten Wegbegleiter Tschechows in deutscher Sprache vor. Sie zeichnen ein facettenreiches biografisches Portrait und geben einen liebevollen Einblick in Tschechows oftmals als ungreifbar geltende Persönlichkeit.