Margarita Broich portraitiert die Künstler mit dem Instinkt einer Kollegin. Ihre Fotografien fangen die Schauspieler in jenen Momenten ein, da sie aus ihrer eben gespielten Rolle von der Bühne zurückkehren. Die Rolle steht den Spielern noch ins Gesicht geschrieben, die Welt der Kulissen und Spiegel umgibt sie noch, aber sie spielen nicht mehr. Sie befinden sich in Garderoben, in Theaterfluren oder beim Maskenbildner. Sie schminken sich ab, sind umgeben von den Utensilien ihrer Verwandlung. Dem Betrachter geben die Fotografien Blicke frei, die zu den intimsten im Bühnengeschäft gehören.
»Die Bilder laden zu nachdenkendem Verweilen ein, sind selbst durchdachte Inszenierungen. Nicht Dokumente, nicht Mittel der Werbung für ein Theater oder einen Star – Theaterfotografie ist hier Kunstform eigenen Rechts.« Hans-Thies Lehmann
»Margarita Broich portraitiert die in diesem Buch versammelten Künstler mit dem Instinkt einer Kollegin. Sie entdeckt Schönheit gerade dort, wohin eigentlich niemand blickt – in jenen Zonen der Trivialität und Öffentlichkeitsferne, die ausgespart bleiben in der Betrachtung dieses sich ständig darbietenden Metiers. Es ist eine Schönheit der Empathie und Herzensnähe, bei aller Distanz. So schäbig oder nüchtern die äußere Situation dieser Aufnahmen bisweilen auch erscheint, besitzt doch jede dieser Fotografien einen eigenen Glamour. Er strahlt von den Personen aus, weit mehr als von den Dekorationen. Und es ist nicht nur der Instinkt der Kollegin, der ihr diesen Blick schenkt, sondern anscheinend ein aus eigener Erfahrung erwachsenes Wertschätzen jener Augenblicke, da der Druck, der Ehrgeiz und die Angst für eine kurze Zeit vom Menschen abfällt. Da der Mensch, in einem übergreifenden Sinne, von sich selbst erlöst ist.« Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele