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Ein kulturgeschichtlicher Überblick über Hamlet als kollektive Identifikationsfigur der Deutschen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Hamlet ist nicht nur das Shakespeare-Stück schlechthin, es war und ist vor allem für die Deutschen ein Sehnsuchtsstück. An Kreuzungspunkten historischer Entwicklungen, wenn die »Zeit aus den Fugen« ist, wird Hamlet immer wieder zur Projektionsfläche für all das, was eine Gesellschaft umtreibt, was sie fürchtet oder ersehnt.
Auf den Spuren von Hamlet zeichnet das Buch in einer Verbindung von Theater- und Kulturgeschichte deutsche Identitätspolitik vom aufklärerischen 18. über das national gesinnte 19. Jahrhundert, die NS-Zeit und die Zeit des Kalten Krieges bis in die Gegenwart nach. Auf der Grundlage intensiver historischer Recherche und bislang unveröffentlichter Archivmaterialien entsteht erstmals ein breites kulturhistorisches Panorama; zahlreiche Abbildungen zeigen, wie sich in Gesten und Bildsprachen ein Spektrum kollektiver Sehnsüchte entfaltet.
»Ausgangspunkt meiner Betrachtungen ist nicht die Vorstellung einer Hamlet eingeschriebenen,
allgemeingültigen ›Wahrheit‹, auch nicht die Vorstellung einer mit enzyklopädischem
Vollständigkeitswahn verfolgten Leistungsschau des deutschsprachigen Theaters,
sondern die Suche nach den Vielgestaltigkeiten, mit denen Hamlet in Beschlag genommen
wird für einen Diskurs kollektiver Identität.« Peter W. Marx