Der Junge Alberto ist die Auseinandersetzung zweier Intellektueller, zweier Schriftsteller, die achtzehn Jahre zusammengelebt haben.
Dacia Maraini dirigiert Alberto Moravias Erinnerungsfluß mal verhalten, mal bestimmt, dabei erweist sich ihr Versuch, per Gespräch eine Biographie Moravias zu schreiben, als schwierig: Alberto Moravia sperrt sich gegen die Vergangenheit, gegen seine Erinnerungen und verneint mögliche Bezüge zwischen Autobiographie und Werk. Doch behutsam setzt Dacia Maraini Alberto Moravia auf seine Spur und macht sichtbar, warum er bei bestimmten Fragen knapp und manchmal schroff antwortet, als wolle er sich gar nicht erinnern.
Auf andere Fragen antwortet er dagegen mit großer Erzähllust: seine Erinnerungen an die Familie, die Krankheit, die Stadtlandschaften, die Persönlichkeiten jener Zeit, schreiben nicht nur ein Stück Biographie des Schriftstellers, sondern Italiens.