»Ich hatte einen Film gedreht. Man machte daraus einen Roman: Aus meinen Bildern sollten Worte werden, aus meinen Sequenzen Sätze. War das überhaupt möglich? Ich fürchtete das Schlimmste. Nun bin ich beruhigt. Und ich kann behaupten, daß ich, wenn ich je aus "Die Ferien des Monsieur Hulot" ein Buch hätte machen wollen, mir gewünscht hätte, es ähnelte diesem hier.«
Jacques Tati
Jacques Tati beauftragte Jean-Claude Carrière, Romanfassungen zu zwei seiner Filme zu schreiben. Carrière schrieb daraufhin die Romane zu Die Ferien des Monsieur Hulot und zu Mon Oncle.
Das Buch handelt von den Ferien des Monsieur Hulot in einem Badeort. Die Hotelgäste sind fest entschlossen, in den wenigen Wochen mit einer ähnlichen Verbissenheit Urlaub zu machen, wie sie sonst ihr Alltagsleben bestimmt. Ein lautes, knallendes Automobil führt Hulot in die Szenerie ein. Seine unbeschreibliche Art verunsichert die Gäste und mit seinem komischen Auftreten - dem zu kurzen Trenchcoat, Sporthütchen, der Pfeife, den zu kurzen Hosen und Ringelsocken und seiner federnden, nach vorn geneigten Art zu laufen - stürzt er das kleine Hotel ins Chaos.
Monsieur Hulot ist - wie Chaplins Tramp - Tatis Erfindung einer Kultfigur: ein träumerischen Trottel mit Regenmantel, Pfeife und viel zu kurzer Hose. Er ist kein Grimassenschneider, keiner, der sich bemüht, ständig lustig zu ein: Hulot ist das Opfer des Alltäglichen. Er eckt an, weil er nicht maßstabgerecht in seine Umwelt paßt, weil seine Maße nicht ganz stimmen, seine Bewegungen asynchron laufen. Mit Monsieur Hulot führte Tati eine stille, leise Komik ein, die die Menschen und ihre Eigenheiten zwar entlarvte, aber niemals bloßstellte.