Über das »Streben nach dem Unbeschreibbaren und Unsichtbaren« – ein Manifest für ein anderes Kino
Wie kann es gelingen, Transzendenz im Film darzustellen? Was sind die spirituellen Ausdrucksmöglichkeiten der Kamera, des Dialogs, des Lichts und der Montage, die einem Regisseur zur Verfügung stehen? Paul Schrader ist diesen Fragen auf den Grund gegangen, indem er den Stil von drei großen Filmemachern des europäischen und japanischen Kinos analysiert: Yasujiro - Ozu (1903–1963), Robert Bresson (1901–1999) und Carl Theodor Dreyer (1889–1968). Die stilistischen Gemeinsamkeiten – innerhalb unterschiedlicher Kulturen – bezeichnet er als »transzendentalen Stil«.
Das Buch, dessen Erstveröffentlichung 1972 zeitlich zwischen die filmtheoretischen Standardwerke von André Bazin (Was ist Film?, 1958–62) und Gilles Deleuze (Kino 1, 1983/Kino 2, 1985) fällt, unterscheidet sich von vergleichbaren Debatten und Diskussionen, indem es weitgehend auf einen philosophischen Jargon verzichtet. Schrader ist an Klarheit und Lebendigkeit gelegen.
Die Erstausgabe wurde um eine von Schrader 2016 verfasste Einleitung ergänzt, in der er über Deleuze und Andrej Tarkowski einen faszinierenden Bogen zum slow cinema unserer Tage schlägt, wie es Béla Tarr, Pawel Pawlikowski oder Lav Diaz praktizieren.
»Ein beispielhaftes Werk der Filmkritik.« New Yorker